Gewebeprobeentnahmen der Prostata
Die Gewebeprobeentnahme aus der Prostata dient dem Nachweis einer Prostatakrebserkrankung. Sie ist der „Goldstandard“ in der Diagnostik des Prostatakrebses und wird in der Regel über den Enddarm durchgeführt.
Die Prostata ist vom Enddarm aus gut zu erreichen. Über eine Führungshilfe am transrektalen Schallkopf des Ultraschallgerätes werden mit einer dünnen Hohlnadel über den Enddarm Gewebezylinder aus der Prostata gezogen, die dann von einem Pathologen beurteilt werden.
Vor Durchführung einer solchen Untersuchung wird ein betäubendes Gel in den Enddarm eingegeben, sodass die Entnahme der Proben gut zu ertragen ist.
Es ist bislang kein Fall eines Patienten bekannt, bei dem eine Prostatakrebserkrankung durch die Durchführung der Stanzbiopsie „aufgeweckt“ worden ist. Die Biopsie wird mit einer Hohlnadel durchgeführt, die in die Prostata eingestochen wird, dann wird ein kleiner Gewebe-Zylinder in die Hohlnadel eingezogen, so dass es auch nicht zu einer Tumorverschleppung in den Stichkanal kommen kann.
In der Regel sechs bis zehn Proben pro Prostatalappen, also insgesamt bis zu 20 Proben.
In seltenen Fällen kann tatsächlich eine solche Einschleppung stattfinden, in der Regel bekommen Sie daher eine Antibiose zur Prophylaxe vor einer solchen Gewebeprobeentnahme. Sollte es trotzdem einmal zu einer Bakterienverschleppung in die Prostata kommen, merken Sie dies durch Unwohlsein, manchmal Schüttelfrost und Fieber. Dann sollten Sie umgehend die Klinik aufsuchen, in solchen Fällen muss ein Medikament über die Vene gegeben werden, um die Infektion zu behandeln. Zum Glück kommt dies nur sehr selten vor.
Die gibt es in der Tat, sie sind aber aufgrund der Nadel sehr klein und verschließen sich meist unmittelbar nach der Gewebeprobeentnahme wieder, so dass dies insgesamt unproblematisch ist.
In der Regel liegt das Ergebnis der Gewebeprobeentnahme nach 3–4 Tagen vor und kann dann besprochen werden.
Immer wieder finden sich insbesondere im Internet Institutionen, die versprechen, mit nur einer Biopsie den Prostatakrebs in der Prostata diagnostizieren zu können. Die hierzu notwendigen Untersuchungen sind aber nicht nur sehr teuer, sie müssen auch vom Patienten selbst bezahlt werden. Die Krankenkasse zahlt diese Untersuchungen nicht, weil bislang keine klare Wirksamkeit dieser Diagnostik bewiesen ist. Wir raten daher von einer solchen Diagnostik ab.